Weshalb muss die Patientenaufklärung umfassend sein?

Beispiele aus der aktuellen Rechtsprechung

Autor: Prof. Dr. Lothar Schweigerer

Die ärztliche Aufklärungspflicht ist ein zentraler Bestandteil des medizinischen Behandlungsvertrags und unerlässlich für eine informierte Entscheidung der Patienten über medizinische Eingriffe. Diese Pflicht umfasst nicht nur die Information über die Art und den Umfang des Eingriffs, sondern auch über die zu erwartenden Folgen, Risiken und mögliche Alternativen.

Wird diese Pflicht verletzt, können schwerwiegende rechtliche Konsequenzen folgen.

Aktuelle Gerichtsurteile verdeutlichen die Bedeutung einer sorgfältigen Patientenaufklärung. Moderne Lösungen wie die digitale Patientenaufklärung von medudoc können zur Verbesserung der Aufklärungsqualität und zur Vermeidung rechtlicher Auseinandersetzungen beitragen.

Aktuelle Gerichtsurteile und ihre Bedeutung

Die Rechtsprechung in Deutschland betont heute mehr denn je die Wichtigkeit einer umfassenden Aufklärung der Patienten. Die folgenden Fälle verdeutlichen, welche rechtlichen Konsequenzen eine unzureichende Aufklärung nach sich ziehen kann.

Fall 1: OLG Dresden – Aufklärungspflicht bei Augenoperation (Az. 4 U 1650/18)

Im Jahr 2019 entschied das Oberlandesgericht Dresden zugunsten eines Patienten, der nach einer Augenoperation nicht ausreichend über das Risiko einer dauerhaften Sehverschlechterung aufgeklärt worden war. Das Gericht stellte klar, dass auch seltene Risiken detailliert erläutert werden müssen. Der Fall unterstreicht die Notwendigkeit einer präzisen und umfassenden Risikokommunikation, die auch seltene, aber schwerwiegende Komplikationen einschließt.

Fall 2: OLG Köln – Unzureichende Aufklärung bei Brustvergrößerung (Az. 5 U 100/19)

Im Jahr 2020 urteilte das Oberlandesgericht Köln zugunsten einer Patientin, die nicht ausreichend über die Risiken einer Kapselfibrose nach einer Brustvergrößerung informiert worden war. Dieses Urteil zeigt, dass die Aufklärungspflicht auch spezifische Komplikationen umfassen muss, die mit bestimmten medizinischen Verfahren verbunden sind. Eine generalisierte Information reicht nicht aus.

Fall 3: LG Frankfurt – Fehlende Aufklärung über OP-Alternativen (Az. 2-04 O 227/20)

Im Jahr 2021 entschied das Landgericht Frankfurt zugunsten eines Patienten, der vor einer Bandscheibenoperation nicht über alternative, weniger invasive Behandlungsmethoden informiert worden war. Dieses Urteil betont die Bedeutung der Information über Behandlungsalternativen, insbesondere wenn weniger invasive Optionen verfügbar sind.

Fall 4: OLG Stuttgart – Aufklärung über Risiken bei Hüftprothese (Az. 1 U 127/21)

Das Oberlandesgericht Stuttgart entschied 2022 zugunsten eines Patienten, der nicht ausreichend über das Risiko einer Materialunverträglichkeit bei einer Hüftprothesen-Operation aufgeklärt worden war. Der Fall macht deutlich, dass Ärzte spezifische Risiken, die mit Implantaten verbunden sind, detailliert kommunizieren müssen.

Fall 5: LG Berlin – Aufklärung über psychische Folgen nach Schönheitsoperation (Az. 27 O 236/22)

Ein Urteil des Landgerichts Berlin aus dem Jahr 2023 betonte die Notwendigkeit, Patienten auch über mögliche psychische Folgen von Schönheitsoperationen aufzuklären. Das Gericht entschied zugunsten einer Patientin, die nach einer Fettabsaugung psychische Probleme entwickelte und darüber nicht informiert worden war. Dieser Fall verdeutlicht, dass die Aufklärung auch psychische Aspekte berücksichtigen muss, um den Patienten umfassend zu informieren.

Wie digitale und videogestützte Patientenaufklärung eine umfassende Aufklärung unterstützt

Die vorgestellten Gerichtsurteile verdeutlichen, wie entscheidend eine detaillierte und präzise Patientenaufklärung zur Vermeidung rechtlicher Konflikte ist.

Hier setzt medudoc an: als führendes Unternehmen auf dem Gebiet der digitalen Patientenaufklärung bietet medudoc mit seinem individualisierten, videomedialen Ansatz eine wegweisende Lösung. Sie ermöglicht es Ärzten,, ihre Aufklärungspflicht effizient und in höchster Qualität zu erfüllen.

Herausragendes Merkmal der medudoc-Plattform ist ihre modulare Struktur. Sie unterstützt Ärzte und Ärtinnen dabei, alle forensisch notwendigen Aufklärungsinhalte vollständig und laienverständlich zu vermitteln. Die Inhalte sind an den Leitlinien der Fachgesellschaften ausgerichtet und werden durch ausgewiesene, klinisch versierte Fachärzte unabhängig validiert.

Der Patient kann diese Inhalte bequem von zuhause aus und im eigenen Tempo verarbeiten und versteht so alle notwendigen Schritte des bevorstehenden Eingriffs. Die Wahrscheinlichkeit einer juristischen Auseinandersetzungen (wie oben geschildert) wird so erheblich reduziert.

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Beispielsweise können bei der Aufklärung für Anästhesien Begleitmaßnahmen, die für das Narkoseverfahren notwendig sind, einfach hinzugefügt werden. Dies verbessert die Risikoaufklärung erheblich, da so auch spezifische Risiken, die mit diesen Begleitmaßnahmen verbunden sind, automatisch hinzugefügt sowie klar und verständlich dargestellt werden.